Hundeeis und gefrorene Schleckmatte – Sinnvoll oder gefährlich für den Hund?
Wenn die Temperaturen steigen, suchen viele Hundebesitzer:innen nach Wegen, ihren Vierbeinern kühlende Erleichterung zu verschaffen. Neben schattigen Plätzen, Wasserspielen oder speziellen Kühlmatten rücken dabei auch kulinarische Ideen in den Fokus. Eine immer beliebtere Methode: gefrorene Schleckmatten, Hundeeis oder gekühlte Snacks (Quelle 1). Der Gedanke liegt nahe – wer genießt im Sommer nicht gern etwas Erfrischendes? Doch bei aller Begeisterung stellt sich die Frage: Wie sinnvoll sind diese gefrorenen Leckereien wirklich für Hunde? Und worauf sollte man im Umgang mit ihnen achten? In diesem Beitrag kläre ich, was hinter dem Trend steckt – wann du deinem Hund unbedenklich gefrorenen Schleckspaß gönnen darfst und wann Vorsicht geboten ist.
Ist eine gefrorene Schleckmatte oder Hundeeis gut für den Hund?
Grundsätzlich gilt wie immer: In Maßen ist das durchaus in Ordnung. Wichtig ist, sich darüber im Klaren zu sein, dass gefrorene oder gekühlte Nahrung keine echte Abkühlung für den Hund bewirkt – mehr dazu weiter unten. Zudem verträgt nicht jeder Hund kalte oder gefrorene Nahrung gleich gut. Dennoch kann dein Hund unter den richtigen Bedingungen von gekühlten Snacks profitieren – etwa durch längeren Schleckspaß und geistige Auslastung.
Warum kalte oder gefrorene Snacks für Hunde keine echte Abkühlung sind
Viele Hundebesitzer:innen gehen davon aus, dass gefrorene Schleckmatten oder Hundeeis ihren Hund effektiv abkühlen. Der Gedanke liegt nahe: etwas Kaltes aufzunehmen müsste schließlich für Kühlung sorgen. Doch der Hundekörper funktioniert anders. Tatsächlich muss der Organismus die zugeführte Kälte aktiv ausgleichen – durch gesteigerte Stoffwechselaktivität und Wärmeproduktion. Der Verdauungstrakt arbeitet stärker, um die Nahrung auf Körpertemperatur zu bringen. Das kann sogar zu einer leichten inneren Erwärmung führen – genau entgegen der erhofften Abkühlung.
Wissenschaftlicher Hintergrund: Die Aufnahme stark gekühlter oder gefrorener Nahrung führt im Körper des Hundes zu einer thermoregulatorischen Reaktion. Um den physiologischen Sollwert der Körperkerntemperatur aufrechtzuerhalten, ist der Organismus gezwungen, die Temperatur des aufgenommenen Futters aktiv zu kompensieren. Dies geschieht durch eine Steigerung der Stoffwechselaktivität und Wärmeproduktion – ein Prozess, der in der Fachliteratur als „kälteinduzierte Thermogenese“ beschrieben wird. Anstatt den Körper abzukühlen, kann kalte Nahrung so zu einer zusätzlichen thermischen Belastung führen (Quelle 2, Quelle 4).
Mehr Infos, Tipps und Tricks zum Umgang mit dem Hund an heißen Sommertagen und wie du deinen Hund gezielt abkühlen kannst, findest du bald hier.
Nicht jeder Hund verträgt gefrorenes oder gekühltes Futter
Gekühlte oder gefrorene Lebensmittel sind nicht für jeden Hund geeignet. Besonders Tiere mit empfindlichem Magen-Darm-Trakt oder Zahnproblemen können mit Durchfall, Bauch- oder Zahnschmerzen oder Appetitlosigkeit reagieren. Auch Hunde, die zu Gastritis oder Pankreatitis neigen, sollten besser auf gefrorene Snacks verzichten.
Gesunde Hunde, die keine Schwierigkeiten mit gekühltem oder gefrorenem Futter haben, können dies in Maßen aber unbedenklich genießen.
Wissenschaftlicher Hintergrund: Der Magen-Darm-Trakt von Hunden reagiert – ähnlich wie beim Menschen – sensibel auf starke Temperaturunterschiede. Studien zeigen, dass kalte Nahrung die Magenentleerung verzögern und gastrointestinale Irritationen fördern kann (Quelle 4).
Vorteile einer gefrorenen Schleckmatte oder von Hundeeis
Wenn dein Hund also gefrorene oder gekühlte Snacks gut verträgt und du diese nicht mit dem Ziel fütterst, ihn aktiv abzukühlen, kann eine Schleckmatte mit entsprechender Füllung eine sinnvolle und abwechslungsreiche Ergänzung an warmen Tagen sein. Denn:
- Der gefrorene Schleckspaß hält länger an, da vor allem in der Schleckmatte die Rillen und Vertiefungen das Lecken aufwendiger machen
- Die Beschäftigung ist abwechslungsreich – kognitiv eine schöne Ergänzung
- Die Aufnahme ist meist langsam und dosiert, da die Portionen kleiner sind und sich weniger zum Schlingen eignen
- Es handelt sich um eine Ergänzung des Hauptfutters, daher hat eine gefrorene Schleckmatte oder ein Hundeeis nur einen geringen Anteil am gesamten Futterbedarf des Hundes
Achte dabei auf die Körpersprache deines Hundes und beobachte, wie er auf kalte Snacks reagiert. Zeigt er keine Anzeichen von Unverträglichkeit und hast du die oben genannten Punkte im Blick, spricht nichts gegen einen gelegentlichen gefrorenen Schleckspaß im Sommer.
In manchen Fällen kann gekühltes Futter sogar von Vorteil sein: Die damit verbundene verlangsamte Verdauung kann übergewichtigen Hunden helfen, länger ein Sättigungsgefühl zu empfinden – was wiederum eine reduzierte Nahrungsaufnahme begünstigen kann (Quelle 3).
Welche Schleckmatten eignen sich fürs Einfrieren?
Nicht jede Schleckmatte ist für den Tiefkühler geeignet. Diese Eigenschaften sind entscheidend:
- Material: lebensmittelechtes Silikon oder Naturkautschuk (BPA-frei, ohne Weichmacher)
- Form: ideal sind Modelle mit Rand oder in Schüsselform, um Auslaufen zu vermeiden
- Rutschfestigkeit: Saugnäpfe oder Antirutschbeschichtung für stabilen Halt
Hier meine Schleckmatten-Favorit: Schleckmatte in UFO-Form und hohem Rand – ideal zum Einfrieren ohne Kleckerein!*
Diese runde Schleckmatte besteht aus geräuschlosem Naturkautschuk, ist frei von Schadstoffen und haftet dank Saugnäpfen sicher auf glatten Oberflächen. Ihr hoher Rand verhindert das Auslaufen, selbst bei flüssigen Füllungen. Besonders praktisch: Die Matte lässt sich auch vertikal befestigen – ideal für Trainingseinheiten wie Bürsten oder Abtasten.
Tipps für die Anwendung einer gefrorenen Schleckmatte oder von Hundeeis
Wenn dein Hund gefrorenes oder gekühltes Futter verträgt, kann der gefrorene Schleckspaß im Sommer eine unbedenkliche Ergänzung sein. Hier ein paar Tipps zur Anwendung:
- Lege die Schleckmatte aufrecht in eine Schale, damit sie beim Einfrieren nicht kippt
- Fülle sie mit geeigneten Zutaten: Naturjoghurt, püriertes Obst, Nassfutter mit festerer Konsistenz
- Verzichte auf zu viel Wasser, Brühe oder Flüssigkeit – das kann beim Einfrieren schnell unkontrolliert auslaufen
- Lasse die Matte vor dem Füttern 2–3 Minuten antauen, um sie für empfindliche Hunde magenfreundlicher zu machen
- Lege die Matte ggf. nur kurz in die Gefriertruhe – so ist sie angefroren, aber nicht komplett durchgefroren
Fazit
Gefrorene Schleckmatten und Hundeeis sind kein Muss – aber für viele Hunde eine tolle Möglichkeit, sich an warmen Tagen abwechslungsreich zu beschäftigen. Zwar sorgen sie nicht für eine echte innere Abkühlung, doch durch das langsame Schlecken bieten sie geistige Auslastung, Spaß und eine angenehme Pause im Alltag. Voraussetzung ist, dass dein Hund gefrorene oder gekühlte Snacks gut verträgt. Achte daher stets auf seine Körpersprache, beginne in kleinen Mengen und wähle Zutaten, die zu seinen Bedürfnissen passen. So wird aus dem gefrorenen Schleckspaß ein gesundes Extra – ganz ohne Risiko.
Wer auf Nummer sicher gehen will, spricht vorher mit Tierarzt oder Tierärztin.
Quellen
- Quelle 1: https://www.frontiersin.org/journals/animal-science/articles/10.3389/fanim.2025.1566858/full
- Quelle 2: https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0022316623082780?via%3Dihub
- Quelle 3: https://vetgenpharmaceuticals.com/impact-of-food-temperature-dog-digestion/
- Quelle 4: Gastric Emptying of Liquid Test Meals of Various Temperatures in the Dog, Teeter & Bass (1980)
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