Der Header zeigt Eden Miles und ihren Sportpudel Hantawee beim Turnierhundesport. Die Überschrift des Headers lautet: Eden Miles Interview.

Interview mit der australischen Turnierhundsportlerin Eden Miles

Eden Miles Hundesportlerin mit ihrem Pudel Hantawee posieren stolz und glücklich im Sportstadion nebeneinander.

Beim Stöbern auf Instagram bin ich auf das Profil von der Turnierhundsportlerin Eden Miles gestoßen – und sofort springt ihre Begeisterung für den Hundesport ins Auge. Mit ansteckender Energie, Motivation und übersprudelnder Leidenschaft für den Turnierhundsport zieht sie ihre Community in den Bann.
Was direkt auffällt? Ihre Beiträge und Stories sind auf Englisch – und zwar in perfektem, nativem Englisch. Schnell wird klar: Eden ist Australierin. Da drängt sich natürlich die Frage auf: Wie kommt es, dass eine Australierin ausgerechnet im Turnierhundsport aktiv ist?

Im Interview erzählt Eden, was sie an diesem Sport so fasziniert und warum er ihr Herz erobert hat. Besonders spannend sind ihre Ideen zur Internationalisierung des Turnierhundsports. Und natürlich sprechen wir auch über ihre große Leidenschaft – den Pudel! Eden ist überzeugt: Diese Rasse hat enormes Potenzial im Hundesport. Warum? Das erfahrt ihr im Gespräch!

Übrigens: Eden schreibt sehr gut auf Deutsch – nur punktuell merkt man, dass es nicht ihre Muttersprache ist. Ich habe das Interview bewusst nicht korrigiert, damit die persönliche Note erhalten bleibt. 😊

Liebe Eden, danke, dass du dir die Zeit für ein Interview nimmst. Um dich erstmal besser kennenzulernen: Erzähle uns etwas über dich. Seit wann bist du Turnierhundsportlerin? Wie bist du zum Hundesport gekommen?

Ich muss gleich zu Beginn sagen – ich bin noch ganz neu im Hundesport!
Also, vielleicht, wenn du auch Anfänger im Hundesport bist, und den ersten Schritt von „nur zum Spaß“ hin zu wirklich ambitioniertem Training und Wettkämpfen machen möchtest, dann könnte meine Reise und meine Perspektive für dich interessant sein!

Mein erster Pudel, Rigby, ist ein großer Kuschelbär und spielt einfach am liebsten mit seinen Menschen. Als er ein Welpe war, habe ich mit ihm locker trainiert – vor allem Tricks und allgemeiner Gehorsam. Aber richtig mit Hundesport habe ich erst angefangen, nachdem wir 2021 alle zusammen nach Berlin gezogen sind. Ich habe großes Glück, dass Rigby ein „einfacher“ Hund ist, wenn es um Training und Sport geht (aber leider Unterordnung nicht wirklich). Er hat zwar nicht den Antrieb, der beste Wettkampfhund zu sein, aber er macht alles super entspannt und einfach zum Spaß!

Erst mit meinem zweiten Pudel, Hantawee, habe ich den Hundesport wirklich ernster genommen. Sie ist ein bisschen wild, mit viel mehr Energie und Trieb, als ich am Anfang erwartet hatte! Ich würde sagen, 2022 war das Jahr, in dem ich mit dem Hundesport richtig angefangen habe. Beide Hunde haben Anfang 2023 ihre Begleithundeprüfung (BH) bestanden. 2023 war dann auch das Jahr, in dem ich gelernt habe, wie Hundesport in Deutschland wettkampfmäßig strukturiert ist (Vereine, Verbände, usw.), und das Jahr, in dem ich mit Hantawee regelmäßiger an Wettkämpfen teilgenommen habe (am Anfang nur Dreikampf und Combination-Speed-Cup).
Und 2024 war mein erstes richtiges „Wettkampfjahr“ im Hundesport – und mein Einstieg in die Disziplin Sprint-Vierkampf (SVK)!

Wie kommt eine Australierin zum Turnierhundsport? Was macht THS für dich so besonders?

Ich hatte wirklich großes Glück, als ich mit dem Hundesport angefangen habe!
Als ich zum ersten Mal als Gast zu meinem Verein, dem Hundesportverein Berlin-Nordost, kam, wollte ich eigentlich nur etwas über Agility erfahren (was ja bekanntlich eine der populärsten Hundesportarten ist und woran die meisten denken, wenn sie etwas „Aktives“ mit ihrem Hund machen möchten). Zum Glück war an diesem Tag der Vereinspräsident und THS-Trainer unseres Vereins, Mirko, da. Er hat darauf bestanden, dass ich stattdessen THS ausprobiere – und ich bin so froh darüber, denn ich war sofort begeistert und habe ab da regelmäßig am Training teilgenommen!
Ich schätze auch wirklich, wie nett alle auf den Hundesportturnieren sind, an denen ich bisher teilgenommen habe. Mein Deutsch ist nicht perfekt, aber ich gehe immer nach Hause und habe neue Freunde aus ganz Deutschland gewonnen! Es gibt nichts Schöneres, als andere dabei zu unterstützen, ihr Bestes zu geben.

THS ist für mich etwas ganz Besonderes, weil es so eine einzigartige Sportart ist! Viele andere Sportarten haben zwar Ähnlichkeiten mit THS, aber ich hätte nie gedacht, dass Wettkämpfe im Hundesport die Motivation sein würden, die ich brauche, um Sprintintervalle zu trainieren!?!
Außerdem ist Canicross ein so großer Bestandteil von THS und passt perfekt zu allem anderen im THS – es ist wirklich ein Sport, bei dem die Athletik von Mensch und Hund gleichermaßen gefordert wird!
Und über den Combination Speed Cup (CSC) fange ich gar nicht erst an! Was für eine geniale Team-Disziplin! Ich liebe es, dabei zuzuschauen, aber noch mehr liebe ich es, daran teilzunehmen!

Aber ganz ehrlich, der wahre Grund, warum THS für mich so besonders ist, ist, dass ich dadurch Canicross und die Aktivität mit meinem Hund kennengelernt habe. Besonders verliebt bin ich in die Sprintvierkampf-Disziplin (SVK).
Hantawee hat von Anfang an total auf Canicross angesprochen, gleich beim ersten Mal, als sie das Geschirr getragen hat. Endlich hatte ich etwas, womit ich diese wilde Energie lenken konnte! Vor Canicross war ich nicht wirklich ein „Läufer“ und habe meine eigene Fitness nicht besonders ernst genommen. Aber nachdem ich SVK und das Laufen im Canicross-Wettkampf ausprobiert habe, habe ich mich total verliebt!
Ich glaube nicht, dass wir jemals im Canicross konkurrenzfähig sein werden. Hanta wünscht sich, sie wäre ein großer Zug-Hound. Aber das ist nicht wichtig. Wir haben zusammen Spaß und werden beide stark und fit!
Canicross und das Laufen mit Hanta haben unser Leben komplett verändert und unsere Beziehung als Team unglaublich gestärkt!

THS und Hundesport allgemein sind einer der Hauptgründe, warum ich so gerne in Deutschland lebe!

Eden Miles und Pudel Hanta beim Hürdenlauf des Turnierhundsport

2024 bist du an der dhv Deutschen Meisterschaft im Sprintvierkampf gestartet. Welche 5 Tipps würdest du ambitionierten THSlern fürs Training geben?

Zuerst einmal bin ich unglaublich dankbar und fühle mich sehr glücklich, dass ich die Gelegenheit hatte, bei der dhv-DM zu starten. Leider haben wir uns dieses Jahr nicht für die VDH-DM qualifiziert, aber jetzt haben wir Ziele für die Zukunft!

Meine Top-5-Tipps, um die ersten Schritte zu machen, wenn man an die Grenzen des Hundesports gehen möchte, sind:

  • Verwandle das Schwierige zu Spaß!
    Jeder Bereich im Sport, in dem du oder dein Hund Schwierigkeiten habt, muss kein negativer Punkt sein – versuche stattdessen, ihn umzudrehen und in etwas Positives und Spaß zu verwandeln (ich muss danke dir für diese Denkweise, Bianca)!
    Die THS-Hürden sind für Hanta und mich schwierig. Hier können wir uns definitiv am meisten verbessern, und das ist auch der Grund, warum wir die Qualifikationspunkte bisher knapp verpasst haben.
    Ich habe das Hürdentraining von einem frustrierenden Punkt in ein Spaß-Spiel verwandelt: Gehe ich über die Hürde? Bleibe ich stehen? Gehe ich schnell oder langsam? Gehe ich nach links? Hanta muss sehr genau auf meine Körpersprache und meine Kommandos achten, um die richtige Entscheidung zu treffen. Es geht darum, als Team zusammenzuarbeiten!
    Und ehrlich gesagt macht es so viel Spaß, dass ich unser Hürdentraining immer lachend und müde beende. Das Hürden-Hunter-Spiel – so nenne ich es! Wir haben dieses Spiel Stück für Stück aufgebaut, um Fehler zu minimieren und die Notwendigkeit von Korrekturen zu eliminieren. Einfach nur Spaß!
    Ich hoffe, dass ich im Jahr 2025 positive Ergebnisse dieser Umstellung sehen kann!
  • Hundesport sollte in erster Linie Spaß machen – für dich und deinen Hund!
    Wenn ihr beide Freude daran habt, dann ist es nicht so schlimm, wenn mal etwas nicht nach Plan läuft.
    Es macht auch riesigen Spaß, andere Mensch-Hund-Teams zu unterstützen – nicht nur aus deinem eigenen Verein, sondern auch aus deinem Verband oder ganz allgemein!
    Es ist so toll, neue Gesichter auf Turnieren zu sehen, und ich liebe es, wenn die Konkurrenz in meiner Disziplin und Altersklasse groß und hart ist!
    Wenn du wirklich an dir arbeiten möchtest, konzentriere dich lieber auf deine eigenen Punkte und Zeiten statt auf die Platzierungen bei einem Turnier.
  • Find unterstützende Menschen!
    Den richtigen Verein oder die passende Trainingsgruppe zu finden, ist so wichtig, wenn man sich für den Wettkampf entscheidet.
    Besonders in Deutschland ist das mit der Deutscher Hundesportverband (dhv)/Deutscher Verband der Gebrauchshundsportvereine (DVG)-Aufteilung relevant, aber egal, wo man lebt, würde ich sagen: Einen Verein zu finden, der von der Lage und den Mitgliedern her zu dir passt, macht den Unterschied zwischen einem Hobby und einer ernsthaften Wettkampfkarriere!
    Ich liebe alle Mitglieder in meinen Sportvereinen, und ich kann so vielen von ihnen danken, dass sie Hanta und mir geholfen haben, dort hinzukommen, wo wir jetzt sind – und uns ständig motivieren, uns weiter zu verbessern.
    Ich glaube auch, dass es sehr viel bringt, andere in deiner Region zu unterstützen, um die Gemeinschaft und den Sport insgesamt zu fördern! Darüber hinaus hat mich die Social Media Community unglaublich motiviert, mir neue Trainingsideen geliefert und mir immer wieder frische Perspektiven gegeben.
  • Probier eine Nebensportart aus!
    Wenn du einen Hund hast, der etwas herausfordernd ist (wie meine Hanta – ihre Probleme mit Impulskontrolle und ihre Unsicherheit gegenüber fremden Hunden äußern sich sehr lautstark), kann das an Turniertagen definitiv stressig sein, besonders bei großen Turnieren. „Turniertag-Energie“ nenne ich das. Ich selbst bin auch ein eher ängstlicher Mensch und habe mit Nervosität zu kämpfen!
    Wenn du mit THS ambitionierter werden willst, aber Probleme hast, die Verbindung zwischen Training und Turnier herzustellen, empfehle ich dir auf jeden Fall, einen oder zwei Nebensportarten auszuprobieren! Für mich sind das Rally Obedience (RO) und Canicross!
    RO ist ein super einfacher Einstiegssport für Anfänger, und die Turniere sind viel entspannter. Es ist eine großartige Gelegenheit, deinen Hund bei großen Veranstaltungen zu sozialisieren, und für dich, um zu üben, bei offiziellen Events nicht so nervös zu werden! RO hat definitiv beim Training für VK-Unterordnung geholfen. Wir sind noch nicht ganz so weit, aber wir nehmen an VK1 teil, wenn kein SVK angeboten wird.
    Canicross ist, wie schon erwähnt, Hantas absolute Leidenschaft. Sie wünscht sich oft, ein großer Jagdhund zu sein – oder dass ihr Mensch schneller wäre. Ein zusätzlicher Vorteil besteht darin, dass Canicross-Turniere uns auch beim Training für den SVK-Sprint helfen.
    Nebensportarten können auch in Bereichen helfen, in denen du beim THS Schwierigkeiten hast. Zum Beispiel hat Hoopers unser Bahntraining verbessert, da es die Distanzkommandos meines Hundes unglaublich gestärkt hat. Ich bin sicher, dass viele andere Sportarten ebenfalls nützliche Überschneidungen mit THS haben, und wir können viel von anderen Trainern lernen.
  • Aufwärmen ist so wichtig!
    Ein gutes Warm-Up reduziert das Verletzungsrisiko für dich und deinen Hund. Es ist nicht nur physisch hilfreich, sondern auch eine mentale Vorbereitung und kann Teil einer Start-Routine werden.
    Aufwärmübungen mit deinem Hund können auch wirklich Spaß machen und sind der Einstieg zu mehr Fitnessübungen für Hunde, um die körperliche Stärke deines Hundes zu Hause zu verbessern!
    Ich bin ein großer Fan davon, dass Hundeführer viel mehr auf die körperliche Gesundheit ihrer Hunde achten. Viele Dinge kann man einfach zu Hause im Wohnzimmer machen!

Was meinst du, wie bekommen wir THS nach Australien importiert? Was muss sich noch verändern, damit der Sport über die Grenzen hinaus bekannt wird?

Ich habe eine überwiegend internationale, englischsprachige Followerschaft in den sozialen Medien, und fast jeder möchte THS ausprobieren, weil es so einzigartig ist! Das ist definitiv ein Thema, über das wir sprechen sollten!

Der erste Schritt ist die Veröffentlichung der THS-Regeln durch die Fédération Cynologique Internationale (FCI) auf internationaler Ebene. Diese könnten dann in mehrere Sprachen übersetzt werden und würden den Sport als eine legitime, internationale Hundesportart mit einheitlichen Regeln etablieren.

Pudel Rigby beim Turnierhundsport. Während der Sprintdisziplin Slalom schaut er aufmerksam seinen Hundesportler an.

Dadurch könnte sich THS viel leichter in anderen FCI-Mitgliedsländern verbreiten.
Ich glaube, der zweitwichtigste Schritt ist die Ähnlichkeit mit dem bereits bestehenden Sport in Österreich zu nutzen, um die erste echte internationale THS-Weltmeisterschaft zu organisieren!

Um unseren Sport in Nachbarländern zu präsentieren, halte ich eine Art „THS-Demonstrationsturnier“ oder Trainingsevent für notwendig. Da Berlin so nah an Polen liegt, hoffe ich, dass ich daran beteiligt sein kann!
Das einzige Hindernis dafür ist der Mangel an Ausrüstung an diesen Orten (es sei denn, sie würden zu deutschen Vereinen kommen).
Da Canicross bereits weltweit ein etablierter Sport ist, könnte man dies auf jeden Fall nutzen, um zumindest THS-Canicross-Turniere in anderen Ländern zu organisieren.
Ich würde es lieben, wenn dieser Sport für Anfänger zugänglicher gemacht wird! Ich würde mir auch kostenlose Online-Ressourcen für Hundesportvereine wünschen, die neu im THS sind, damit sie problemlos mit dem Sport beginnen können. Diese Ressourcen könnten eine klare Übersicht der Regeln und eine gute Demonstration des Sports enthalten – möglichst in mehreren Sprachen.

Um unseren Sport international noch sichtbarer zu machen, habe ich eine verrückte Idee: Wir sollten einen CSC-Wettbewerb oder eine Demonstration nach Crufts in England bringen – oder zu einem anderen etablierten großen Hunde-Event (Dortmund Pferd und Hund, irgendwer??)!
CSC macht unglaublich viel Spaß und ist ein toller Zuschauersport. Ich glaube, das würde sowohl Hundehalter als auch die allgemeine Öffentlichkeit dazu bringen, mehr Aufmerksamkeit auf unseren Sport zu lenken!

Nicht-FCI-Länder werden sicherlich schwieriger. Für die Vereinigten Staaten (USA), Vereinigte Königreich (UK) und Australien glaube ich leider, dass einzelne Hundesportvereine den Sport eigenständig aufnehmen müssten (inklusive der gesamten Ausrüstung). Ich bin mir nicht sicher, wie das funktionieren würde. Vielleicht könnte man kreativ mit der vorhandenen Ausrüstung sein und Agility-, Gebrauchshundesport (IGP)- und Hoopers-Geräte nutzen, aber ich weiß es nicht genau.

Neben deiner Leidenschaft für THS ist da deine Liebe zu den Pudeln. Erzähl uns etwas mehr über deine Hunde Hantawee und Rigby, was zeichnet die beide jeweils aus?

Rigby ist mein erster Hund und mein absoluter Lebensmittelpunkt. Er ist so einzigartig und lustig, dass sich einfach jeder, der ihn trifft, in ihn verliebt. Tatsächlich waren wir schon in Lokalzeitungen und kürzlich sogar im Fernsehen (ZDF), weil er mit seiner Größe und seinem Haarschnitt immer viel Aufmerksamkeit auf sich zieht. Rigby ist mit meinem Partner und mir von Australien nach Berlin gezogen!
Momentan nehmen Rigby und mein Partner ebenfalls an THS teil! Leider hat Rigby nicht wirklich eine Verbindung zur Unterordnung, aber sie machen es zusammen im SVK irgendwie möglich! Für beide geht es vor allem darum, Spaß zu haben, ihre Beziehung zu stärken und fit zu bleiben.
Ich denke tatsächlich, dass Rigby ein hervorragender Kandidat für den CSC ist, insbesondere in Section 2. Leider kann ich meine beiden Pudel nicht im selben Team einsetzen, weil Hanta an ihrer Startlinie die ganze Zeit bellt, was für Rigby sehr ablenkend ist…

Hantawee (Hanta) ist mein zweiter Hund, und ich habe bei ihr bewusst nach einem „Sporthund“ gesucht. Genau das habe ich bekommen. Und in vielerlei Hinsicht war ich nicht darauf vorbereitet, wie unterschiedlich sie in Bezug auf Antrieb, Energie und Persönlichkeit im Vergleich zu Rigby ist!
Ich muss sagen, dass es am Anfang sehr schwierig für mich und sie war. Während Rigby durch albernen Spaß und Spiele aufblüht, kommt Hanta viel besser mit Ruhe und Struktur zurecht. Es war schwer für mich, alles was ich dachte zu wissen, neu zu lernen und zwischen beiden Hunden umschalten zu können!
Hanta ist sensibel gegenüber fremden Hunden und manchen Menschen, aber sie hat einen wunderbaren Arbeitstrieb. Sie hat auch einen ausgeprägten Jagdtrieb, was bedeutet, dass Impulskontrolle etwas ist, woran wir ständig arbeiten müssen.
Wahrscheinlich aufgrund meiner mangelnden Erfahrung im Hundetraining hat Hanta an Turniertagen immer noch Schwierigkeiten und äußert ihre Emotionen ziemlich lautstark.
Falls wir nächstes Jahr bei der Deutschen Meisterschaft im CSC antreten, bin ich mir ziemlich sicher, dass jeder sie hören wird – die „Scream Queen“, während wir am Start von Section 3 warten…

Was schätzt du an dieser Rasse im Generellen und warum denkst du, dass diese Rasse tolle für den Hundesport ist?

Ich bin definitiv von Pudeln besessen. Ich liebe es, die Vielseitigkeit dieser Rasse zu zeigen, die nicht nur wunderbare Begleithunde sind, sondern auch fantastische Sporthunde! Ich denke auf jeden Fall, dass einige Pudel-Linien mehr Sporttrieb haben, aber ich glaube ehrlich, dass jeder Pudel, besonders Großpudel, jede Sportart oder Aktivität wirklich gut angehen kann!

Sportpudel Rigby bei der Unterordnung des Vierkampf im Turnierhundsport. Er schaut während der Unterodrnung aufmerksam seinen Hundesportler im Fuß an.

Hanta und ich trainieren nicht nur für THS und Canicross, sondern auch für Rally Obedience, sowie ein bisschen Spürhundsport (Nasenarbeit), Hoopers und Dummy-Arbeit! Wir machen auch viele Canine-Conditioning Übungen zu Hause. Es gibt nichts, was sie nicht versuchen würde! Hanta ist ein wunderbares Beispiel für die Vielseitigkeit von Pudeln in Sportarten und anderen Rollen. Ich hoffe, alle meine zukünftigen Pudeln werden genauso wie sie sein. Pudel sind traditionell Arbeitshunde und haben oft viel Energie sowie eine starke natürliche Apportierlust, die sie entwickelten, als sie ursprünglich als Wasservogel-Apportierer gezüchtet wurden.

Wenn du einen Pudel in Erwägung ziehst, egal in welcher Größe, kann ich nur empfehlen, die Bedürfnisse nach einem Energieauslass zu berücksichtigen! Natürlich sind sie wunderbare Familienhunde, aber sie kommen nicht unbedingt nur mit zwei Spaziergängen am Tag aus. Sie brauchen einen Auslass für ihren Kopf und Körper.
Ich habe viele Pudel gesehen, die in Obedience, Agility, Canicross und auch in anderen Bereichen wie Assistenz-/Servicehunde, Therapiehunde und andere Arbeitsrollen hervorragend abschneiden.

Und vergiss nicht, dass Pudel nicht unbedingt die lustigen Austellung-Frisuren haben müssen. Häufig werden die schönsten Pudel nach ein bis zwei Monaten kurz geschoren und benötigen daher keien intensive Fellpfelge. Aber ich habe es wirklich genossen, bei der dhv DM mit einem Pudel in einer (kürzeren) Austellung-Frisur zu konkurrieren!
Auch habe ich es genossen, alle mit der Geschwindigkeit meines Pudels zu überraschen, dass auch ein „hübscher“ Hund hart arbeiten und hart kämpfen kann, wenn es nötig ist!
Jetzt muss ich entscheiden, in welcher neuen Frisur Hanta 2025 antreten wird.

Und wie immer zum Abschluss: Welche Frage willst du mir stellen?

Wie sehr schätzt du die CSC-Disziplin? Denkst du, dass sie ein eigenständiges Event verdient?

Ich liebe den CSC! Die letzten Jahre bin ich in dieser THS-Disziplin allerdings nicht gestartet. Besonders bei großen Meisterschaften war es mir mit Maddox immer zu viel. Nach 180% Fokus auf den Vierkampf, der ist einfach meine Nummer eins Disziplin, und mentaler Höchsleistung, um die Nervosität während dem VK-Start zu bändigen, war ich immer froh nach dem letzten Hindernislauf die Füße hochzulegen. Etwas essen, sich mit anderen großartigen THS-Teams auszutauschen und die Wettkämpfe als Zuschauer zu verfolgen ist auch schön. Zudem hat sich Maddox beim CSC immer sehr hochgefahren, was die Starts anspruchsvoller machte. Wenn wir gestartet sind, dann meistens auf Sektion 1 – ich mag die Wendigkeit, die dort gefordert ist. Sektion 2 hat mich immer gereizt, aber ich wollte kein Risiko eingehen, den Hürdenlauf mit Maddox zu beeinträchtigen.

Mit Ayx wurde ich oft gefragt, ob ich nicht in einem CSC-Team starten möchte. Ehrlich gesagt, ich würde ihn so gerne im CSC erleben! Er ist jedoch noch aktivierbarer als Maddox, und da wir die Geräte nicht haben, fehlt mir die Möglichkeit, ihn fair für diese Disziplin zu trainieren. Außerdem bin ich froh, dass mich meine Familie in der Regel zu Wettkämpfen begleitet. Und so freue ich mich nach dem Ende meines eigenen Vierkampf-Wettkampf meinen Mann bei der Kinderbetreuung zu unterstützen und gemeinsam als Familie die CSC-Teams anzufeuern.

Denn der CSC ist wirklich eine der mitreißendsten Disziplinen für Zuschauer! Die Vielfalt der Hunde, die dynamischen 6er-Teams, das schnelle Staffelrennen und das präzise Zusammenspiel – einfach wow! Da kommt richtig Stimmung auf!

Deshalb finde ich die Idee eines eigenen CSC-Events unglaublich spannend. Warum nicht groß denken? Wie in der Leichtathletik – zum Beispiel beim Internationalen Hochsprungmeeting in Heilbronn – könnte ein solches Event auf einem Marktplatz stattfinden. Stellt euch das vor: Bunt gemischte CSC-Teams, freudige und aktive Hunde, mitreißende Musik, spannende Wettkämpfe, anfeuernde Zuschauer und eine mitreißende Moderation. Was wäre das für eine unglaubliche Werbung für unseren geliebten Sport!

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